Gerhard Preiß

Lebens- und Berufsdaten

  • 15.9.1935 geb. in Waldshut (Südbaden) als Sohn eines Lehrers
  • 1955 – 1962 Studium von Mathematik und Physik an der Universität Freiburg, 1. und 2. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
  • 1958 – 1959 Lehrer in Davos (Schweiz)

Mathematiklehrer Gerhard Preiß (dritter von rechts) mit Schulklasse, Gymnasium in Davos 1959

  • 1962 Erstes Staatsexamen für Lehramt an Gymnasien an Universität Freiburg
  • 1962/63 Wiss. Assistent bei Kunle an Universität Karlsruhe
  • 1963 – 1967 Lehrer am Gymnasium in Davos (Schweiz)
  • 1965 Heirat mit Ursula Haberstock, drei Kinder
  • 1968 – 1972 Referendariat am Kepler-Gymnasium Freiburg, Studienassessor, anschl. Teildeputat am Kepler-Gymnasium Freiburg, 1971 Studienrat, 1972 Ober­studienrat
  • 1967 – 1976 Wiss. Mitarbeiter beim DIFF (Deutsches Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen, Abt. Mathematik in Freiburg)
  • 1972 – 1976 Leiter (der Projektgruppe bzw. wiss. Leiter) von Fernstudienlehrgängen: Mathematik für Grundschullehrer, Mathematik für Lehrer der Sekundarstufe I / Hauptschule, Sachrechnen für Lehrer an Berufsschulen.
  • Seit 1976 Professur für Didaktik der Mathematik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg.
  • Lehre, Forschung und verschiedene Tätigkeiten in der Ver­waltung, z.B.:
    • 1982 bis 1984 Prorektor,
    • 1986 bis 1995 Weiterbildung (ab 1986 Vorsitzender des Se­natsausschusses ‘Lehrerfortbildung und Weiterbildung’,
    • ab 1989 Leiter des ‘Instituts für Weiter­bildung’),
    • ab 1996 gewähltes Mitglied im Senat.
  • Ab 1984 Spezialgebiet Neurodidaktik, 1988 als neue wiss. Disziplin zur Verbindung von Hirnforschung und Didaktik vorgeschlagen.
  • Projekt “Didaktische Träger für Zahlen” mit Unterrichtsfolgen für geistig behinderte Jugendliche im Schuljahr 1989/90 in Freiburg-Günterstal und im Schuljahr 1993/94 in Heitersheim, Entwicklung der grundlegenden Zahlenlandideen
  • 2002 Erprobung und Ausarbeitung der Entdeckungen im Zahlenland als Bildungsprojekt für den Kindergarten
  • 2003 Leitung einer südkoreanisch-deutschen Arbeitsgruppe zum Zahlenland
  • 2004 Gründung des Fachverlags und Weiterbildungsanbieters Zahlenland Prof. Preiß zusammen mit Tochter Gabi Preiß
  • 2004 – 2017 Leitung von Zahlenland Prof. Preiß, Entwicklung weiterer Projekte zur mathematischen Bildung in Kindergarten und Grundschule

Vortrag zu den Entdeckungen im Zahlenwald an der Interpädagogica 2010 in Linz

  • † 26.3.2017 in Freiburg i. Brsg.

Didaktische Entwicklung und Pädagogische Konzepte

Gerhard Preiß widmete sich der Mathematikdidaktik mit dem Ziel, jedem Kind einen erfolgreichen Zugang zur Mathematik zu ermöglichen. Sein Leitsatz: “Seid freundlich zu den Zahlen, dann sind die Zahlen auch freundlich zu euch.”

  • Entwickelte in den 1990er-Jahren das Konzept “Entdeckungen im Zahlenland”, das Vorschulkinder spielerisch an mathematische Strukturen heranführt.
  • Führte 1993 den Begriff der Neurodidaktik ein und verband Erkenntnisse der Hirnforschung mit der mathematischen Bildung.
  • Entwickelte weitere didaktische Konzepte wie “Entdeckungen im Entenland” (2006), “Zahlenland in der Grundschule” und “Entdeckungen im Zahlenwald” (2010) sowie “Zauberhafte Geometrie” (2012).
  • Erarbeitete 2003 ein mathematisches Lehrwerk für die südkoreanische Firma DAEKYO.
  • Gründete 2004 gemeinsam mit seiner Tochter Gabi Preiß den Fachverlag und Weiterbildungsanbieter “Zahlenland Prof. Preiß” zur Verbreitung seiner Ideen.

Vermächtnis

Gerhard Preiß hat mit seiner Arbeit maßgeblich zur Entwicklung der frühkindlichen mathematischen Bildung beigetragen. Seine Konzepte werden bis heute in Kindergärten, Schulen und in der Weiterbildung von Pädagoginnen und Pädagogen angewendet. Sein Wirken bleibt durch seine Publikationen und didaktischen Materialien lebendig.

Seid freundlich zu den Zahlen, dann sind die Zahlen auch freundlich zu euch.