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      Förderbereich / Inklusion / Sprache

      Beiträge aus dem alten Forum rund um den Förderbereich /Inklusion / Sprache / Verhaltensauffällige Kinder (Für neue Beiträge bitte jeweils ein neues Thema erstellen!)


      Ich habe Zahlenland 1 u.a. mit 13 Kindern aus fünf Nationen in einer Kita durchgeführt, sowie in einer Praxis für Sprachtherapie. In diesen Gruppen sind u.a. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Sprachauffällgkeiten, etc.
      Das spannende an der Sache ist, dass man selbst eigentlich die Fortschritte der Kinder nicht sehr intensiv mitbekommt. Natürlich bemerkt man Fortschritte auf dem Zahlenweg und auch beim Einrichten der Wohnungen. Aber im täglichen Tagesablauf…?
      Ich habe bereits einiges an positivem Feedback von Eltern, Erzieherinnen, Frühförderstelle, etc. bekommen. Und dazu kommt, daß einige sogar über die Ergebnisse regelrecht “verblüfft” waren:
      – Zwei sechsjährige Kinder, die vorher ungern an einem Regelspiel teilnahmen sind jetzt fröhlich dabei. Sie beherrschen das Würfelbild und können die Spielfigur richtig setzen. Es gibt jetzt nichts schöneres als Regelspiele für sie.
      – Die meisten Kinder erfasen Ihre Umwelt in Zahlen. Alles wird gezählt und überprüft in welches Zahlenland es rein darf…
      – Auch bei der Sprachentwicklung haben Kinder Fortschritte gemacht: Sie wollen ja unbedingt Eltern und anderen Kindern mitteilen, was sie zählen können, in welches Zahlenland ein Tier darf, die Zahlenland-Geschichte wiedergeben, usw.
      Wichtig ist immer, den Kindern die Zeit zu geben, die sie brauchen. Nicht der Lernstoff, sondern die Begabungen und auch Interessen der Kinder sollten im Mittelpunkt stehen. Meine Erfahrung bei der Arbeit mit Kindern mit Down-Syndrom ist die, das man in jedem Fall mehr Zeit einplanen sollte (Nicht eine längere Lerneinheit, sondern mehr Lerneinheiten). Der Leitfaden soll (wie der Name schon sagt) ein roter Faden und eine große Hilfestellung sein, jedoch nicht ein “Lehrplan” der so abgearbeitet werden muss. Wie Du berichtest, hast Du es ja nun auch flexibel umgesetzt.
      Abschliessend: Mit relativ geringem Aufwand erzielt man enorme Fortschritte!
      (Autor: JörgFinke / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Ich arbeite seit über einem Jahr mit Geistigbehinderten im Zahlenland. Ein Kind mit Down-Syndrom ist dabei. Dieses Mädchen sticht nicht besonders hervor, aber insgesamt haben alle Kinder enorme Fortschritte gemacht. Bei allen hat sich das Würfelbild bis zur 5 eingeprägt, auch der Zahlenweg bis zur 10 ist bei fast allen sicher. Und hier erlebe ich nun, wie das Leistungsniveau auseinander driftet. Wir konnten den Leitfaden auch nicht 1:1 umsetzen, sondern haben ihn sehr gestreckt. Zum neuen Schuljahr kamen neue Schüler dazu und wir beschlossen, die Gruppe zu teilen. Ich habe mit Zahlenland 2 angefangen, bin aber immer unzufrieden aus dem Kurs gegangen. Irgendwie ging es an den Kindern vorbei. Nun mache ich einen Schritt zurück und bleibe noch bei den Zahlen 1 bis 5 und vertiefe die Beziehungen untereinander. Wir haben gerade “Die 5 hat Geburtstag” als kleines Theaterstück einstudiert und da wurde ganz deutlich, dass den Kindern nicht wirklich klar ist, was da passiert. So werden wir die nächste Zeit viel mit dem Rechensack arbeiten, aber auch den “Tisch des Hauses” einbeziehen und der Geometrie mehr Beachtung schenken.
      (Autor: Toni70 / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Ab … starte ich mit einer Gruppe Kinder mit Down Syndrom ins Zahlenland. Die Kinder sind 5-6 Jahre alt. Die Gruppen sind kleiner als sonst. Ich arbeite mit einer Sprachtherapeutin in deren Praxis zusammen.
      Zusätzlich zur ZL-Standardausstattung haben wir noch für den Beginn kleine Kinder-Baumwolltaschen bedruckt. Auf denen befinden sich das jeweils Würfelbild (in der Farbe wie auf dem Zahlentisch) und die Ziffer. In ersten Vortreffen mit den Kindern haben wir festgestellt, dass sie unwahrscheinlich gerne “Einkaufen” spielen. So bekommen Sie passende Einkaufstaschen um dann die Möbel (Kastanien, Steine, Muscheln, Zapfen) für die Wohnungen bei uns in der passenden Menge zu “kaufen”. Sie können dann direkt die Möbel auf die Punkte der Tasche legen, sie zur Wohnung bringen und dort am Tisch nochmals kontrollieren. Ansonsten bleibt der Ablauf gleich. Während der Lerneinheiten werden wir vielleicht noch flexibel sein müssen.
      (Autor: JörgFinke / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Ich bin pädagogische Mitarbeiterin an einer Sonderschule (Allgemeine Sonderschule und Sonderschule für Schwerstbehinderte), wo ich unter anderem einen 8jährigen Buben mit Entwicklungsverzögerung und schwerer Hörbehinderung betreue. Die Klassenlehrerin hat mir die mathematische Förderung des Buben übertragen; wir haben dafür 3 x die Woche je 50 Minuten in Einzelbetreuung zur Verfügung.
      In Absprache mit der Lehrerin mache ich nun seit zwei Wochen mit ihm das Programm “Entenland” – natürlich muss ich viel improvisieren, einiges weglassen und anderes selbst einbringen. Aber meine bisherigen Erfahrungen sind überaus gut!!! Die Farbunterscheidung ist mittlerweile perfekt; und nun beginne ich mit den geometrischen Formen.
      (Autor: lernwegeK / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Ich habe bei einer vergangenen Zahlenland Einheit zwei Jungen mit migrations Hintergrund mitgenommen. Sie kamen zeitgleich in den Kindergarten, waren beide vier Jahre alt, und schwiegen. Schwiegen über Tage und Wochen. Nur miteinander haben Sie sich in Ihrer Muttersprache unterhalten.
      Bei der Planung der neuen Zahlengruppe, fragte ich mich wie das wohl enden würde, und ob es Sinn macht die beiden mitzunehmen.
      Während der ersten Einheiten haben die beiden schweigend Ihre Helferaufgaben erledigt. Dann teilte ich Sie sehr lieben, geduldige Zahlen zu –
      es kamen manchmal kurze , sehr leise Töne. Dises Verhalten steigerte sich mit jeder zunehmenden Einheit.
      Einheit 7 stand an, und einer der beiden fragte mich, ob er den Hausmeister spielen dürfe. Ich machte Ihn darauf aufmerksam, dass der HM aber sehr genau nachfragt. Er nickte, nahm Mütze und Glocke und vollbrachte seine Ausgabe sehr leise, aber gewissenhaft und korrekt.
      Ab diesem Tag war er auch bei anderen Kindern, Erwachsenen und Begebenheiten ansprechbar und antwortete auf fragen. Nach weiteren ca vier Wochen kam er auch von selbst und fragte oder erzählte.
      Beim zweiten Jungen dauerte dieser Prozess etwas länger – aber er kam.
      Soviel zum Aufforderungscharakter des Zahlenlandes !
      Danke an die Initiatoren. Ihre Arbeit macht meine Arbeit ein ganzes Stück reicher.
      (Autor: Greta / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Liebe Greta, Ihr Bericht freut mich sehr – vor allem aus zwei Gründen:
      1. die (heilsame) Wirkung von “Zahlenland”
      2. ihr kompetentes pädagogisches Wirken.
      Sie haben die Kinder nicht gedrängt, ihnen Zeit gelassen und sie nicht aufgegeben. Ich selbst habe vor Jahren einen mutistischen Jungen betreut und dabei die ganz langsamen Veränderungen erleben dürfen.
      Ich spreche Ihnen meine Anerkennung aus und bitte, die beiden Jungen – als Zahlenfreunde – von mir zu grüßen.
      (Autor: Gerhard Preiß / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Hallo Prof. Preiss, ich danke Ihnen für Ihre guten Worte, die meine Arbeit weiter bestärken. Die beiden Jungen kann ich leider nicht mehr grüßen, da Sie mittlerweile in der Schule sind. Auch ich habe den Arbeitsplatz gewechselt und dort neun staunenden Kollegen das Zahlenland vorgestellt. Ich bekam umgehend alle Arbeitsmaterialien die ich für das Zahlenland benötige. Den Beitrag schrieb ich erst jetzt, da ich mir die Zahlenkinder für das nächste Jahr ausgesucht habe. Bei der Gruppe ist wieder ein mutistischer Junge dabei. Er besucht unsere Einrichtung seit einem Jahr und schweigt und schweigt. Er ist ein sehr intelligentes Kind, ist dreisprachig aufgewachsen und agiert auf alle englischen und deutschen Aufforderungen. Seine Muttersprache – er stammt aus Kroatien-beherrscht leider niemand von uns. Ich freue mich sehr darauf, Ihn mitzunehmen. Vielleicht gelingt es mir auch bei diesem kleinen Kerl in in das Leben zu holen.
      (Autor: Greta / Beitrag aus dem alten Forum.)


      Robby und Momo sind Zwillingsbrüder mit starken Entwicklungsverzögerungen. Beide kommen gerne in die Kita, haben hier Freundinnen und Freunde und nehmen ausnahmslos, trotz ausgeprägter motorischer und kognitiver Schwächen, an allen Aktivitäten teil. Sie beteiligen sich entsprechend ihrem Tempo und Rhythmus mit Unterstützung einer Fachkraft für Integration.
      Auch die Zahlenschule hatte ihren Reiz für die beiden Jungen, allerdings fehlten ihnen grundlegende Erfahrungen in den Bereichen Sortieren, Ordnen, Vergleichen und Anordnen.
      Prof. G. Preiß gab uns Anregungen wie wir die Kinder spielerisch und sehr vergnüglich an das Unterscheiden heranführen konnten. Sie waren zu diesem Zeitpunkt 5 ½ Jahre alt. Drei Monate, drei mal die Woche sortierten sie Kugeln und Klötze, ordneten Farben entsprechend der Vorgaben, verglichen rund und eckig, unterschieden innen und außen, begannen zu zählen und ordneten Mengen den Würfelpunkten zu. Sie übten sich in links und rechts, oben und unten, hinten und vorne, bauten unterschiedlich hohe Türme, legten Bildgeschichten in die richtige Reihenfolge, taten erste Schritte auf dem Zahlenweg und ordneten unterschiedlich lange Stäbe in entsprechender Reihenfolge an. Bei all dem ließen sie sich mit Freuden vom Fehlerteufel stören. War der erst einmal vertrieben, brachten sie wieder Ordnung in ihre neu entdeckte Welt, die sie so sehr bereicherte. Innen und außen wurde beim Mittagessen mit der Nudel im und neben dem Teller demonstriert. Die Farbstifte gewannen an Bedeutung und die Schuhe in den Schuhregalen konnten gezählt werden. Die größte Freude aber war die Aufnahme in die Zahlenschule, beide wechselten nach diesen drei Monaten zur Gruppe der Zahlenschulenkinder. Ein weiterer wichtiger Erfolg dieser intensiven Arbeit mit den beiden Jungen soll hier nicht unerwähnt bleiben: Bei beiden Kindern zeigte sich im Bereich der Feinmotorik als auch in der Sprache deutliche Fortschritte.
      Noch diesen Monat verlassen Robby und Momo unsere Einrichtung, sie werden zur Schule gehen.
      (Autor: Marienkäfer / Beitrag aus dem alten Forum.)


       

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