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26. August 2016 um 12:33 Uhr #1641Foren RedaktionModerator
Zeitbedarf einer Lerneinheit
Wir haben mit unseren Kindern in letzten Halbjahr das erste mal mit der Zahlenschule 1 gearbeitet und wir hatten Not in das ganze Programm in 2 Stunden alles reinzupacken. Kann man verschiedene Einheiten z.B. Geometrische Formen auch ausserhalb der Zahlenschule anbieten oder sollten die vorgegebenen Einheiten so eingehalten werden wie im Buch vorgegeben ?
(Autor: golli / Beitrag aus dem alten Forum.)
Liebe Zahlenfreunde, eine gute und berechtigte Frage. In der Tat wird die Zeit bei der Durchführung einer Lerneinheit, wie wir es im Leitfaden vorschlagen, immer wieder knapp. Ich empfehle, die Lerneinheiten zwar flott durchzuführen, damit keine Langeweile aufkommt, doch muss man unbedingt den einzelnen Kindern genügend Zeit lassen, auch wenn es lange dauert.
Wichtig ist, der Grundstrukur zu folgen, also mit dem Zahlenhaus zu beginnen, dann sich auf dem Zahlenweg zu bewegen und zum Abschluss mit Phantasie und Nachdenken eines der Zahlenländer zu besuchen.
Auch müssen alle Zahlaspekte insgesamt im Ablauf (nicht in jeder Lerneinheit) auftreten, damit der Zahlbegriff sich weit genug ausbilden kann.
Es gibt aber gute Gründe, einzelne Elemente auch einmal getrennt und konzentriert anzubieten. Dafür eignet sich besonders gut die Geometrie, wie es “golli” zu Recht auch vorschlägt.
Weiterhin viel Spaß mit den Kindern im “Zahlenland”, mit besten Grüßen
Gerhard Preiß
(Autor: Gerhard Preiß / Beitrag aus dem alten Forum.)
Ich bin schon mit einigen Kindergruppen ins Zahlenland gereist. Der Zeitrahmen war immer 1,25-1,5 Stunden bei einer Gruppenstärke von durchschnittlich 10-12 Kindern.
Auch hier war die Zeit schonmal knapp und die Kinder waren so motiviert, dass sie auch noch weitergemacht hätten. Von anderen Einrichtungen habe ich bei gleicher Gruppenstärke aber auch gehört, dass sie mit einer Stunde zurechtkommen.
Der Leitfaden soll, wie der Name schon sagt, zwar eine “Anleitung” sein, aber es sollen immer die Begabungen, Erfahrungen und Interessen der Kinder im Mittelpunkt stehen und nicht der “Lernstoff”. Wir wollen keinen Lehrplan, der erfüllt werden muß. Ich persönlich beurteile den Leitfaden als eine große Hilfe, da er die Lerneinheiten überschaubar und ausführlich beschreibt.
Wenn die Kinder bei einer Sache (z.B. Holzstäbe) länger brauchen, kürze ich lieber beim Lied oder verschiebe die Geschichte. Sind die Kinder schon viel weiter, dann verlängere ich z.B. auch schonmal den Zahlenweg über die 10 hinaus.
Natürlich macht es viel Sinn die Materialien auch im Alltag einzusetzen oder sie den Kindern zur freien Verfügung (sozusagen zum Experimentieren) zur Verfügung zu stellen. Wenn in den Lerneinheiten die Zeit dann zum langen ausprobieren nicht reichte, kann man die Kinder auf das zusätzliche Angebot hinweisen.
(Autor: JörgFinke / Beitrag aus dem alten Forum.)
Wir haben für die Zahlenschule 1 mit unserer Kindergruppe (4-5 Jahre) 1 1/2 – 2 Stunden für die Lerneinheiten benötigt. Die erschien und für diese Altersgruppe als viel zu anstrengend. Wir teilen nun die Lerneinheit, d.h. die Kind sind entweder im Zahlenhaus, oder auf dem “Zahlenweg u. anschließend im Zahlenland. Die kinder sind 1 Stunde begeistert u aktiv tätig. Außerdem haben wir festgestellt, dass Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Teilleistungsschwächen überfordert sind. Wir wollen nun das Entenland vorschalten.
Ich denke, dass es unabdingbar ist, die Kinder genau zu beobachten und den Entwicklungsstand ensprechend zu entscheiden, welche mathematischen Grundkenntnisse zu vermitteln sind.
Wenn Kinder überfordert sind lernen sie schließlich auch, das sie nichts lernen, ebenso wie Kinder, welche unterfordert sind.
(Autor: MOMO / Beitrag aus dem alten Forum.)
Es freut mich, dass Sie sich so intensiv mit dem Zahlenland beschäftigen und uns Ihre Erfahrungen mitteilen.
1. Die Dauer einer Lerneinheit
Als Dauer einer Lerneinheit empfehlen wir 1 bis 1½ Stunden, doch reichen die von uns vorgeschlagenen Aktivitäten auch gut für eine längere Zeit. Mehr als 1½ Stunden an einem Stück sollten jedoch die Ausnahme sein.
Es wird uns auch von Erzieherinnen berichtet, die eine Pause einlegen, nach der die Kinder wieder konzentriert und gerne weiter machen.
Kinder von 4-5 Jahren werden mehr Zeit benötigen als Kinder von 5-6 Jahren. Die Zeitdauer hängt auch von der Größe der Gruppe ab.
Bei der Durchführung sollte man flott vorgehen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Doch muss man unbedingt den langsameren Kindern genügend Zeit geben und darauf achten, dass jedes Kind die wichtigen Übungen auch selbst macht und nicht nur zuschaut.
2. Wichtig: Struktur und Rituale beibehalten
Im Unterschied zur Schule steht der Kindergarten nicht unter dem Zwang, die vorgegeben Inhalte eines Lehrplans alle durchnehmen zu müssen. Im Kindergarten sollte man sich weniger an den Inhalten als den Möglichkeiten der einzelnen Kinder orientieren. Sie müssen nicht alles machen, was wir als Vorschläge anbieten.
Wichtig ist jedoch, die Struktur beizubehalten, die sich in den drei Aktivitätsfeldern (Zahlenhaus, Zahlenweg und Zahlenländer) spiegelt. Dies wollen Sie auch nicht tun, da Sie ja alle drei beibehalten.
Wenn Sie die Reihenfolge Zahlenhaus, Zahlenweg, Zahlenländer, mit zwei oder drei Terminen pro Lerneinheit bevorzugen, finde ich dies durchaus gut.
Doch sollten Sie jeweils den Rahmen von Begrüßung und Verabschiedung als Rituale beibehalten.
Wichtig ist mir für die Entwicklung der Kinder, dass sie lernen, sich konzentriert und mit Ausdauer einige Zeit (1 bis 1½ Stunden) auf eine Sache einzulassen. Erst so wird mathematische Bildung zu einem Erlebnis, das eine anhaltende Wirkung erzielt.
3. Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Teilleistungsschwächen
Dies ist eine umstrittene Frage: Soll man diese Kinder in der Gruppe belassen, auch wenn sie stören oder nicht gut mitkommen, oder soll man ihnen ein getrenntes Programm anbieten?
Meine Antwort: In der Gruppe belassen, aber stützende Begleitung.
Gute Erfahrungen wurden auch damit gemacht, solchen Kindern zwei oder gar drei Durchgänge zu ermöglichen. Willst du das Zahlenland noch einmal machen? Du kannst dann den kleinen Kindern helfen.?
4. Beobachtung der Kinder
Sie schreiben: Ich denke, dass es unabdingbar ist, die Kinder genau zu beobachten und den Entwicklungsstand entsprechend zu entscheiden, welche mathematischen Grundkenntnisse zu vermitteln sind.
Dem stimme ich im Grundsatz zu. Doch empfehle ich eine starke Zurückhaltung bei (Vor-)Urteilen, was ein Kind möglicherweise nicht kann. Negative Erwartungen können ungewollt einen dämpfenden Einfluss ausüben. Den Kindern also eher zu viel als zu wenig zutrauen. Dann erleben wir immer wieder große (und kleine) Überraschungen.
5. Weder unter- noch überfordern
Sie schreiben mit Recht: Wenn Kinder überfordert sind, lernen sie schließlich auch, dass sie nichts lernen, ebenso wie Kinder, welche unterfordert sind.
Dies ist die Kunst der Pädagogik, die Mitte zu finden, dabei jedoch immer an die Leistungsgrenze der Kinder (und unsere eigene!) zu gehen.
Schön ist Ihre Anmerkung: Die Kinder sind 1 Stunde begeistert u aktiv tätig. Damit haben Sie doch sehr viel erreicht.
Viel Erfolg und Freude im Zahlenland wünscht
Gerhard Preiß
(Autor: Gerhard Preiß / Beitrag aus dem alten Forum.)
Ich kann nur bestätigen, dass die Kinder über einen Zeitraum von 1,5 Std mit Freude dabei sind. Die vielen Ideen die ich hier in den Foren finden sind toll. Ein Problem ist jedoch all das Neue noch einzubauen, wobei die Zeit so schon kaum ausreicht.
In unserer 4 gruppigen Einrichtung erweist es sich schwierig die Arbeit in den einzelnen Gruppen zu vertiefen, da ich die einzige bin die sich mit dem Zahlenland befaßt und die Vorschulkinder mit mir durchs Zahlenland reisen. … Auch im vierten Jahr gehe ich mit Freude und neuen Ideen ins Zahlenland, trotz der Schwierigkeiten, die es z.B.durch organisatorische und personelle Probleme oft gibt.
(Autor: Erdwichtel / Beitrag aus dem alten Forum.)
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